Dienstag, 8. April 2014

Georgien - rauh und herzlich

Georgien ein Staat mit den weißen Bergspitzen und einem Ausblick auf die Weite des Schwarzen Meeres. Im Norden der Kaukasus, der die Grenze zu den russischen Staaten Dagestan, Tschetschenien etc. bildet, im Süden das Gebirge, das in Richtung Türkei und Armenien abgrenzt, und mittendrin noch ein Gebirge in Nord-Süd-Richtung. Über letzteres müssen wir auf unserem Weg von West nach Ost drüber. Von Kutaisi aus radeln wir 40 km, bis wir vor diesem Gebirge stehen. Die Hauptstraße in die Berge ist sehr eng, kurvenreich und stark befahren - eine Option die mangels Spaß ausfällt. Eine Nebenstraße ist ungeteert. Wir entscheiden uns, entlang der Nebenstraße für den Zug, der uns nach Tsipa, 10 km vor der Passhöhe bringt. Dort werden wir bei Dorfbewohnern sehr herzlich aufgenommen, wir speisen und trinken vorzüglich.
Am nächsten Morgen kommen die letzten 200 Höhenmeter bis zum Pass. Oben finden eir ein paar Schneereste, der erste und einzige Schneeball verfehlt Irina aber um 2 Meter...


Von da an geht es mit starkem Rückenwind nach Gori, wo wir uns entschließen, in ein Guesthouse zu gehen und zum ersten Mal seit über einem Monat wieder mal für Übernachtung zu zahlen. Am nächsten Tag erstmal Sightseeing. Gori hat eine eigene Art, mit dem zweiten Weltkrieg und mit Stalin umzugehen. Stalin ist gebürtig aus Gori. Das ganze Stadtzentrum mit einem riesigen Platz ist nach Stalins Geburtshaus ausgerichtet. Ein Stalinmuseum gibt es auch. Das Weltkriegsmuseum schauen wir uns an, dort sind auch Stücke aus dem Georgienkrieg 2008 ausgestellt. Ein seltsames Gefühl, dass hier vor sechs Jahren Bomben fielen.


 Das Stalinmuseum schauen wir uns nicht an, sondern fahren weiter in die Felsenstadt Uplistsikhe 15 km außerhalb von Gori. Es ist beeindruckend, mit welch einfachen Mitteln die Menschen damals die Stadt in den Berg gehauen haben.




Mit Rückenwind dann weiter in Richtung Tiflis, wobei wir für die letzten Kilometer wieder den Zug nehmen. Umgerechnet 40 Cent für 40 km, wer soll da widerstehen.
Tiflis ist toll. Die Stadt zeigt den Wandel gen Westen und Entwicklung, der um ganzen Land zu spüren ist - nur ist Tiflis viel weiter. Sogar ein Puppentheater gibt es - dort gehen wir mit unseren Gastgebern, einem Englisch-Amerikanischen Pärchen hin. Das Stück ist komisch und traurig zugleich, etwas unverständlich, weil es auf georgisch spielt mit engl. Untertiteln, und viel mit Ressentiments der einheimischen spielt.
Nach zwei Tagen Pause wollen wir nach Aserbaidschan ausreisen - wir bleiben aber 15 km vor der Grenze in einer Kneipe hängen - wo wir zu Übernachtung und Abendessen eingeladen werden. Aserbaidschan muss noch einen Tag warten...

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