Sonntag, 20. April 2014

Первые ласточки - Frühlingsboten

Die Seidenstraße ist bei Fernradfahrern sehr beliebt. Wir kommen von Astrachan / Russland bis Atyrau / Kasachstan auf etwa 350 km auch auf diese historische Handelsroute. An der Grenze werden wir sowohl von der Caféwirtin als auch von dem russischen Grenzer als Frühlingsboten bezeichnet - wir sind die ersten Radfahrer, die dieses Jahr durchkommen, und mit den Radfahrern kommt auch immer der Frühling.
Der Wind ist nich nicht besser geworden, wir halten also während dem Fahren ein wenig den Daumen raus und sind sogar erfolgreich damit. Ein Großraumtaxi, Maschrutka genannt, will uns für umgerechnet 100 Euro mitnehmen - ist dann aber schnell bei natürlich kostenlos angekommen, und wir bekommen noch ein Mittagessen bezahlt.
Wir haben nur noch 19 Tage Visum für Kasachstan, noch 2000 km vor uns und von Atyrau bis Aqtöbe nur Staubpiste. Das kann nicht funktionieren - wir setzen uns also mal wieder in den Zug, diesmal über Nacht nach Aqtöbe, gute 600 km. Hier ist jetzt richtig step krugom. Flaches Land, Sand, Kamele und sehr wenig Zeichen von Zivilisationen. Der Zug hält zwischendurch zwar in ein paar Dörfern, eine Stadt gibt es die 600 km nicht zu sehen.
Immer wieder brennt die Steppe großflächig, meist von Bauern angezündet. Der starke Wind sorgt für eine rasche Ausbreitung. Uns motiviert das zu allerhöchsten lyrischen Ergüssen: Staub, Staub, und Steppenbrand...


Wir hoffen, uns bei einem Couchsurfer ein wenig von der Zugfahrt erholen zu können - das Nachtleben von Aqtöbe sorgt aber dafür, dass wir erst morgens um halb sechs ins Bett kommen und dementsprechend auch nur noch 30 km schaffen.
Wir haben uns vorgenommen, jetzt wieder Rad zu fahren. 1300 km bis zur russischen Grenze, wo wir von Irinas Bruder abgeholt werden - das sollte doch in 17 Tagen zu schaffen sein, wenn der Wind ein bisschen mitspielt. Wir sind jedenfalls voll motiviert und optimistisch für die Etappe...

1 Kommentar:

  1. Hallo ihr beiden,
    dann wünsch ich euch mal ab und an eine Maschrutka und ein paar ausgeruhte Nächte. - Ihr habt ja schon bald die Hälfte der Strecke : ) Ostereier werdet ihr im Steppenbrand kaum finden, die gibts dann vielleicht hier zu Weihnachten ...
    Jedenfalls halbsonnige Ostergrüße aus der Heimat - Angie

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