Dienstag, 29. Juli 2014

Und dann sind wir wieder am Meer

Auf dem Weg von Peking nach Süden - Peking Innenstadt bleibt uns zum Glück erspart - lernen wir den chinesischen Fahrstil kennen. Regeln gibt es keine. Wir überleben nur, weil es durchgehend einen dicken Seitenstreifen gibt, teils sogar fette Fahrradwege. Ok, die werden zum Parken, als Markt, als Gegenspur und so weiter benutzt. LKW- Fahrer sind wahre Henker, Fahrräder werden komplett ignoriert, wer die lauteste Hupe hat nimmt sich die Vorfahrt. Wir gewöhnen uns daran.
Je näher wir in Richtung Meer kommen, desto mehr lässt die erdrückende Hitze von Peking nach. Besonders nachts kühlt es ein klein wenig ab. Nachdem wir in Peking nur mit Klimaanlage schlafen könnten ist da sehr angenehm. Die Klimaanlage hat aber auch Spuren hinterlassen. Wir bekommen nacheinander eine Erkältung - wird ja auch mal Zeit, dass wir krank werden. Wir machen eben langsam und versuchen, ein wenig zu trampen.
Letzteres ist in China lustig, aber nicht so erfolgreich wie in der Türkei oder der Mongolei. Zwei tolle Erlebnisse haben wir dennoch.
Der eine Fahrer nimmt uns mit, und lädt uns zum Abendessen mit seiner Familie und seinen Freunden in ein Restaurant ein. Danach findet er ein Hotel für uns, für weniger als acht Euro.
Das nächste Mal versuchen wir unser Glück hinter einer Mautstation, da müssen die Autos eh halten. Wir kommen da trotzdem nicht weg. Nach 2 Stunden kommt dann einer von den Mautbeamten, seine Tränendrüse ist sehr empfänglich für unser Leid. Kurzerhand organisiert er einen Kleinbus und einer seiner Kollegen fährt uns 60 km in die nächste Stadt und sucht uns ein Hotel. Das liegt zwar eigentlich nicht in unserer Preisklasse, aber was solls... Wir genießen ein wenig Luxus und das beste Frühstück seit dem Urknall.

Der Weg zur Küste zieht sich ewig, und ist topfeben und langweilig. Dazu die vielen Lkw und deren Gehupe, und natürlich unsere Ungeduld, das "Ende" Eurasiens an der Küste Chinas zu erreichen. Also muss ein Zug her. Und dann stehen wir plötzlich wieder am Meer.
Es ist vollbracht. Wir sind einmal durch. Von hier aus stehen uns alle Wege offen. Und wir sind auch fleißig am diskutieren, welcher der zahlreichen Wege es für uns wird.



Wir freuen uns riesig und verbringen den kompletten Tag am Strand. Abends finden wir eine Jugendherberge, und sind mächtig verblüfft, dass es das in China gibt. Leider ist kein Zimmer mehr frei, aber wir können unser Zelt auf dem Dach aufschlagen, und kostenlos die Hostelinfrastrukur nutzen, Toilette, Dusche, Internet. Zum Essen werden wir entweder eingeladen, oder wir kochen für die ganze Mannschaft Pfannkuchen. Leider gibts nur eine Herdplatte und nur mäßig geeignete Woks - aber eine Restaurantküche nebenan übernimmt das mit den Pfannkuchen in deren Einmeter-Pfanne.



Um zu unserer Fähre in Richtung Südkorea zu kommen müssen wir noch 80 km weiter, wunderschön an der Küste entlang. Auch da hat die Juhe kein Zimmer mehr frei, aber einen Parkplatz 30 Meter vom Strand, der sich zwar nicht wirklich hervorragend für ein Zelt eignet, gehen tuts trotzdem.

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